7 Punkte die du zum Wochenbett wissen solltest
Wochenbett & Stillen

7 Dinge, die ich gerne vor dem Wochenbett gewusst hätte7 Minuten Lesezeit

Direkt nach der Geburt des kleinen Wunders startet das Wochenbett. Eine aufregende Zeit für die neue Familie – und dass, obwohl es eigentlich so ruhig wie möglich für Mutter und Kind zugehen sollte. Auch ich habe in dieser Zeit einige Höhen und Tiefen erlebt. Ich verrate dir sieben wichtige Punkte, die ich gerne vor dem Wochenbett gewusst hätte.

Schwitzen und Riechen im Wochenbett

Direkt nach der Geburt beginnt (erneut) eine hormonelle Achterbahnfahrt. Denn sobald die Plazenta aus dem Körper der Frau austritt, sinkt der Östrogen-Spiegel rasant ab. Und daran muss frau sich erstmal gewöhnen. Doch nicht nur der Gefühlshaushalt spielt verrückt, auch der Körper muss mit dieser Umstellung erst einmal zurecht kommen. Und bei vielen Frauen äußert sich das u.a. durch ein verstärktes Schwitzen und einem etwas stärkeren Geruch nach Schweiß.

Natürlich habe ich früher öfter geschwitzt. Mit Deos hatte ich den Schweißgeruch aber immer gut im Griff. Nicht so im Wochenbett. Nicht nur habe ich stärker geschwitzt als je zuvor, auch mein eigener Körpergeruch war intensiver. Dies könnte darauf zurück zu führen sein, dass das eigene Kind die Mutter auch erstmal kennen und riechen lernen muss. Dennoch war ich auf diese unangenehme Nebenwirkung nicht vorbereitet – obwohl es außer mehrmaligem Duschen am Tag und Wechseln der Kleidung ohnehin keine Gegenmittel gibt.

Mein Tipp: Duschen, duschen, duschen. Deos verwenden. Täglich Kleidung wechseln und waschen. Und sich einfach gedanklich darauf vorbereiten, dass frau etwas mehr riechen wird. Das geht alles wieder vorbei.

Vitamine und Mineralstoffe

Schon während der Schwangerschaft griff ich auf klassische Schwangerschaftsvitamine zurück, um meinen Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Denn die Regel „Fünf Mal am Tag Obst und Gemüse“ war für meine Ernährung illusorisch – gerade gegen Ende hatte ich einfach nicht mehr so viel Hunger, da der Magen im letzten Schwangerschaftsdrittel dem Baby Platz machen muss.

Direkt nach der Entbindung hatte ich die Vitaminpräparate abgesetzt. Keine gute Idee, wie sich herausstellen sollte. Ich war nicht nur ständig müde und niedergeschlagen, sondern die fehlenden Mineralstoffe sollten sich tatsächlich auch auf meinen (schlechten) Stillbeginn auswirken. Denn durch das fehlende Magnesium kam es in meinen Brustwarzen zu Krämpfen – auch Vasospasmus genannt.

Fakt ist, dass ich in der Stillzeit tatsächlich noch mehr Nahrungsergänzungen zu mir genommen habe als während der Schwangerschaft. Denn in der Stillzeit steigt der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen noch mal ordentlich an. So sah mein Apothekerschrank in der Stillzeit aus:

  • Vitamine für die Stillzeit – v.a. mit Jod, Folsäure, Calcium
  • Nachtkerzenöl-Kapsel – gegen den Haarausfall und für schöne Haut
  • Mambiotic – für eine ausgewogene Milchgangflora
  • Vitamin D – für das Immunsystem
  • Calcium – zur Bildung der Muttermilch
  • Magnesium – gegen Muskelkrämpfe und Vasospasmus (Brustwarzenkrampf)

Mein Tipp: Schwangerschaftsvitamine nicht sofort absetzen, sondern auf alle Fälle weiternehmen! Eventuell besprecht ihr euch nach der Entbindung nochmals mit eurer Frauenärztin, ob nicht weitere Präparate notwendig sind.

Milcheinschuss und Milchflecken im Wochenbett

Natürlich bereitet sich die motivierte Mama auf das Stillen vor. Und da gibt es unzählige schlaue Ratgeber, die auch den Milcheinschuss thematisieren. Doch auch hier klaffen Theorie und Praxis weit auseinander. Denn ich war auf den Milcheinschuss in dieser Art nicht vorbereitet. Mein kleiner schlauer Fuchs hat bereits in der zweiten und dritten Nacht nach der Geburt derart stark geclustert, dass meine Milchproduktion sofort voll hochgefahren ist. Dass dies auch zu wunden Brustwarzen, einer Entzündung sowie einem Milchstau geführt hat, ist ein anderes Thema…

Gerade in der Nacht läuft die Milch-Produktionsanlage auf Hochtouren – das ist auch völlig normal und bei allen stillenden Mamas gleich. Dennoch bedeutet dies: Volle Stilleinlagen und Milchflecken – überall. Auf meinem Still-BH, auf dem Schlafshirt, auf dem Bettlacken, auf dem Baby. In der Früh beim Aufstehen hatten der kleine Entdecker und ich ein wahres Kleopatra-Bad hinter uns.

Mein Tipp: Wäsche täglich wechseln, Bettwäsche drei Mal pro Woche waschen, gut saugende Stilleinlagen verwenden (z.B. von Lansinoh) und ein Moltontuch unterlegen. Zusätzlich haben wir über das ganze Bett eine Inkontinenz-Auflage gespannt.

Stoffwindeln und noch mehr Stoffwindeln

Egal, wo man hinsieht: In der gesamten Wohnung sind Stoffwindeln verteilt. Denn diese Spucktücher werden in der ersten Zeit mit Baby zu deinem besten Freund. Im Schlafzimmer, im Wohnzimmer, im Badezimmer, im Kinderwagen, im Autositz usw. Diese Tücher müssen immer griffbereit sein. Fürs Stillen, fürs Bäuerchen, fürs schnelle Zudecken bei Zugluft, als Sonnenschutz, beim Babybaden etc.

Mein Tipp: Es lohnt sich in gute Spucktücher bzw. Moltontücher zu investieren. Für die Erstaustattung für das Baby sollten es mindestens 10 bis 15 Tücher in unterschiedlichen Größen sein. Für mich sind Stoffwindeln auch ein ideales Geschenk für frischgebackene Eltern. Davon kann man nie genug haben.

Unmögliche Schlafpositionen

Früher war ich eine klassische Seitenschläferin mit Tendenz zur Bauchlage. Im Sitzen oder auf dem Rücken einzuschlafen war ein Ding der Unmöglichkeit – sogar auf Langstreckenflügen und enormer Müdigkeit fiel es mir unendlich schwer in den Schlaf zu finden. Es musste einfach immer die Seitenlage sein.

Mit Kind ändert sich das gewaltig. Heute schlafe ich halb sitzend beim Stillen, auf dem Rücken mit dem Kind auf der Brust oder in der Seitenlage mit dem Baby im Arm. Letzteres vor allem nachts, wenn wir beim Stillen einschlafen. Und auch wenn dir nach dem Aufstehen alle Knochen und der Rücken weh tun, es gibt einfach nichts Schöneres, als mit seinem kleinen Entdecker gemeinsam einzuschlafen und aufzuwachen.

Mein Tipp: Ein Stillkissen im Rücken oder zwischen den Beinen hilft gegen den schmerzenden Rücken.

Das Beistellbett wird zur Ablage

Viele werdende Eltern haben diese romantische, fast märchenhafte Vorstellung beim Zubettgehen mit Kind. Das Baby wird in den Schlafanzug gepackt, ins eigene kleine Bettchen gelegt, warm zugedeckt, dann wird ein Liedchen geträllert und zufrieden schläft der kleine Zwerg wie von Zauberhand ein.

Auch wir haben dies in den ersten beiden Wochen nach der Geburt versucht – und es dann auch wieder ganz schnell aufgegeben. Denn wenn wir Glück hatten, fand der Kleine für 30 Minuten bis maximal eine Stunde in den Schlaf. Und dann sah er mich mit großen Augen aus seinem Beistellbett an als ob er mir sagen wollte: „Und nun?!?“ Wir sind also relativ rasch auf den Modus „Einschlaf-Stillen“ umgestiegen. Und es ist nicht nur gemütlicher, inniger und intimer, sondern auch entspannter. So kommt es schon mal vor, dass unser kleines Wunder bis zu vier Stunden am Stück in der Nacht schläft. Und auch ich genieße diese Kuschelzeit und den Körperkontakt mit meinem kleinen Wunder.

Und das tolle Babybay-Beistellbettchen? Das haben wir kurzerhand zum Nachtkästchen umfunktioniert. Es bietet Platz für Stilleinlagen, Silberhütchen, Handy, Fernbedienung, Getränkeflasche, Babydecke usw.

Mein Tipp: Genieße die Zeit mit dem Baby im gemeinsamen Familienbett. Denn diese Zeit geht so schnell vorbei – und bald wollen die Kleinen nicht mehr so gerne Kuscheln und gemeinsam mit Mama und Papa im Bett schlafen.

Mutter sein und für immer bleiben

Alles wird sich ändern. Diesen berühmten Satz hören und lesen werdende Eltern schon während der Schwangerschaft. In schlauen Ratgebern, von der Familie oder von Freunden. Doch letztlich erlebt jede Familie diese Veränderung auf ihre ganz eigene Weise. Ich habe mich auf das Muttersein gedanklich nicht wirklich vorbereitet, sondern alles auf mich zukommen lassen. Die größte Umstellung für mich war meine verlorene Unabhängigkeit. Mehr als 30 Jahre konnte ich tun und lassen, was ich will. Dies ändert sich mit der Geburt eines Kindes schlagartig, v.a. für die Mutter. Und so wird plötzlich der Weg zum Klo mühsam und muss geplant werden (zumindest in den ersten Wochen). Als Mama bist du Matratze, Spielwiese, Milchbar, Spielzeug, Schnuffeltuch zum Trösten und Kuscheltier in einem. Auch wenn es am Anfang belastend sein kann, ist das Gefühl bedingungslos gebraucht zu werden unbeschreiblich. Ich möchte es nicht mehr missen und kann mir auch nicht mehr vorstellen, wie das Leben vor unserem kleinen Wunder eigentlich war.

Mein Tipp: Das Leben steht Kopf. Niemand kann voraussagen, wie du diese Veränderungen wahrnehmen und annehmen wirst. Nimm‘ dir in regelmäßigen Abständen eine kurze Auszeit und hör‘ in dich hinein. Wie bin ich als Mutter angekommen? Und wie geht es mir in dieser neuen Rolle?

Deine Tipps fürs Wochenbett sind gefragt!

Wie hast du das Wochenbett gemeinsam mit deinem Baby und deinem Partner erlebt? Und welchen Tipp hast du für frisch gebackene Eltern? Wir freuen uns über deinen Tipp als Kommentar!

Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Empfehlungen auf Basis eigener Erfahrungen. Keine (bezahlte) Kooperation.

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